Entwicklung im Kinder- und Jugendfußball
Aug 30, 2022
Hi, mein Name ist Christian Pflug und ich helfe professionellen Fußballspielern:innen, Trainern und Mannschaften sich durch High Performance CoachingTM weiterzuentwickeln. Dabei geht es darum vor, während und nach der Karriere, die richtigen Rückschlüsse und Entscheidungen, für kontinuierliche Verbesserung und Wachstum, in privaten wie auch sportlichen Bereichen zu treffen. Keine Karriere verläuft linear, Ups und Downs gehören dazu. Schlussendlich geht es aber darum, die Downphasen, also das nicht Weiterkommen zu eliminieren und Ziele, Träume und Wünsche zu identifizieren, um voller Leidenschaft zurückzukommen bzw. danach zu streben. Ich spreche in der männlichen Form, meine Inhalte gelten, aber natürlich allen Geschlechtern.
Peak Performer Kids Camp!
Ich war vor kurzem beim Peak Performer Kids Camp in Brannenburg, nahe der österreichischen Grenze, gehostet von Sven und Lars Bender. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an euch beide, hat super viel Spaß gemacht, aber natürlich übergeordnet vielen Dank auch an die Peak Performer Stiftung, dass ich dabei sein darf, denn das ist wirklich eine ganz spannende Geschichte. Eine Vereinigung von Menschen aus Sport, wie z.B. nebst den Bender Zwillingen, Magdalena Neuner, Manni Bender, Tobi Angerer, also Wahnsinns Sportikonen, sowie Menschen aus der Wirtschaft, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Kindern auf spielerische Art und Weise, Prinzipien und Werte zu vermitteln. Sport ist dabei eine ideale Bildsprache! Ich möchte es nicht verpassen mich an dieser Stelle auch bei den Kids zu bedanken, es hat Mega viel Spaß gemacht. Auch möchte ich gerne erwähnen, dass jeder an diesem Projekt freiwillig mitwirkt und dabei unterstützt, dass Kinder für sich das nächste Level entdecken. Deswegen wurden sie an 2 Tage durch verschiedene Stationen geführt. Der erste Tag war eher stationäres Training, am zweiten Tag kam der Wettkampfcharakter mit ins Spiel, der im Sport schließlich dazugehört. Im Vordergrund standen allerdings immer, die Vermittlung von Prinzipien und Werten, da uns diese in der heutigen Zeit, immer mehr abhandenkommen.
Meine Key Takeaways!
Was waren meine Erkenntnisse der 2 Tage. Eine zentrale Erkenntnis war sicherlich, wieviel wir Erwachsenen von den Kindern lernen und mitnehmen können. Außerdem mit wie viel Leidenschaft, Spaß und Leichtigkeit die Kids am Start sind und eben nicht permanent an die nächste eMail, das nächste Telefonat etc. denken, stattdessen zu machen, Dinge anzunehmen und umzusetzen. Das ist übrigens einer der Gründe, warum sich das hier vor allem an die Menschen richtet, die vornehmlich auch mit Kindern und Jugendlichen im Alltag zu tun haben und ihnen etwas beibringen möchten, also euch Trainer, aber in 1. Linie an euch Eltern.
Warum?
Ich habe festgestellt, dass Kinder zu wenig nach deren „Warum“ gefragt werden! Warum sind sie bei etwas dabei, was hat den Anstoß gegeben? Das gilt für Eltern genauso wie für Trainer, denn für das Handeln der Kinder gibt es eine Motivation und die sollte man in Erfahrung bringen, anstatt einfach immer nur vorauszusetzen.
Wer will eigentlich Profi werden?
Sobald erkannt wird, dass ein Kind die notwendige Voraussetzung mitbringt, es vielleicht mal ganz weit nach oben schaffen zu können, verschwindet oftmals das Interesse daran, warum das Kind eigentlich Fußball spielt. Dieser Umstand überträgt sich oftmals, auf maximal ehrgeizige Eltern und Trainer. Das Kind „muss“ Profi werden, um das Ego der Eltern oder des Trainers zu befriedigen. Nur sie sehen die Wahrheit und das was kein anderer sieht. Somit ist die Motivation dahinter eher eine extrinsische, anstatt eine intrinsische. Sicher haben solche Kids die Lust deren Traum zu leben, nur den externen Druck, können sie sich allerdings oftmals nicht in dem Tempo entwickeln, in dem sie sich eigentlich entwickeln sollten. Der frühzeitige Druck der Eltern führt im Verhalten nicht selten auf Seiten der Kinder zu Angst. Sie reagieren dann defensiv und das wiederum hemmt deren Entwicklung. Trainer und Eltern sollten daher anfangen durch gute Fragen, die emotionale Ebene der Kids zu betreten und sie zu supporten, anstatt sie viel zu früh unter einen ungesunden Leistungsdruck zu setzen.
Will das Kind das überhaupt?
Eltern und Trainer neigen sehr häufig dazu deren Kinder bzw. Spieler:innen nicht bedingungslos zu supporten. Sie werfen den Kids vor, was sie bisher alles für sie getan haben und wollen etwas zurück. Oftmals hat das Kind mit diesem Umstand schon lange emotional abgeschlossen, oder es wartet auf den besten Moment, um abzuschließen. Leider trauen sich dies Kinder oftmals nicht, da sie Angst haben deren Eltern oder Trainer zu enttäuschen. Deswegen quälen sie sich meist länger als unbedingt notwendig. Die bessere Variante wäre jedoch der offene Dialog. Ein Dialog darüber, was das Kind möchte und wie man es auf seinem Weg unterstützen kann? Es geht also darum weg von der Fremdmotivation, hin zur Eigenmotivation und zur freien Entfaltung zu gelangen. Kinder sollten lernen sich mehr auf sich selbst fokussieren, anstatt auf das, was die anderen denken.
Die Herausforderung!
Ein Problem in der heutigen Zeit und speziell hier in zentral Europa, ist die Widerstandslosigkeit. Kinder werden relativ früh mit der Leistungsgesellschaft konfrontiert, das bedeutet Druck. Die Grundvoraussetzung für eine hohe Leistungsbereitschaft ist allerdings zunächst einmal ein inneres Verlangen, also Leidenschaft. Hat man keine Leidenschaft, wird man nie besser als das Mittelmaß. Evolutionär gesehen, hat hier ein Wechsel stattgefunden. Wir sind weg von dem, was wir in der Grundabsicherung brauchen, hin zu dem, was wir wollen. Das heißt die Kinder suchen nicht mehr nach Grundbedürfnissen, sondern nach bspw. Statussymbolen wie zB einem iPhone, einer Playstation, die besten Fußballschuhe für 200€ aufwärts, oder einen Neuwagen mit 18. All diese Dinge sind nicht nur zu selbstverständlich geworden, sondern für die Kinder auch zu leicht zu bekommen. Dabei sind es wir Eltern, die es den Kindern zu leicht zu machen. Dabei ist es Teil der Erziehung, den Kindern beizubringen, was richtig und was falsch ist. Aus diesem Grund sind Prinzipien und Werte so wichtig, sie geben uns einen gewissen Rahmen. Man vermittelt den Kindern dadurch die Grundlinien des Lebens. Man sollte es den Kindern nicht zu leicht machen, div. Dinge zu bekommen, denn ansonsten lernen sie nicht sich Herausforderungen zu stellen, zu wachsen, Widerstände zu überwinden und deren Ziele, Träume und Wünsche zu erreichen. Geld darf dabei nicht das Ziel sein, sondern das Resultat, welches man nur erreicht, wenn man bereit ist sich tag täglich immer wieder gegen Widerstände durchzusetzen. Wir müssen weg davon, Kinder frontal zu kritisieren und ihnen deren Fehler oder Versagen, direkt aufs Butterbrot zu schmieren. Nehmen wir das Beispiel Youssoufa Moukoko. In der abgelaufenen Saison 21/22 wurde er permanent seitens der Presse kritisiert. Man ging sogar soweit, seine Karriere als vorbei zu bezeichnen. Marco Rose fragte die Presse damals nach dem Spiel bei Greuther Fürth, ob diese denn überhaupt wüsste, wie alt der Junge sei. Ich denke die Frage ist und bleibt, mit welchem Recht man einen Jugendlichen, der noch voll in seiner Entwicklung steckt und das Vertrauen, die Unterstützung aus seinem Umfeld benötigt, auf diese Art und Weise kritisiert? Die meisten von uns arbeiten in Teams von 3-10 Personen. Wenn einen der Chef bspw. vor den Kollegen kritisiert, dann sind die meisten von uns beleidigt. Wie würden wir uns dann fühlen, wenn wir von 80.000 kritisiert und ausgepfiffen würden bzw. uns eine deutsche Boulevardpresse durch den Kakao zieht! Was würde das mit uns machen? Ich denke das ist alles andere als richtig und kein Wunder, dass man unter solch einer Last zusammenbricht und keine Leistung bringen kann. Hier müssen wir ein anderes und besseres Bewusstsein entwickeln und solche Kinder fördern, anstatt sie von vorneherein zu zermürben und kaputtzureden. Hier geht es nicht um einen einzelnen Spieler:in, sondern um die komplette Spielorganisation des DFB.
Lernen bessere Fragen zu stellen!
Der viel bessere, wichtigere und förderlichere Ansatz wäre es, die richtigen Fragen zu stellen. Die Kinder und Jugendlichen dadurch in eine andere Form der Selbstreflexion zu bringen. Sie bedingungslos auf deren Weg zu unterstützen. Was wäre wenn? Keiner sollte sich das Recht rausnehmen dürfen, Kinder und Jugendliche vor anderen zusammenzufalten, nur weil einem gerade danach ist, das eigene Ego im Weg steht, man nicht bereit ist sich selbst weiterzuentwickeln, oder man einen schlechten Tag hat etc. Um was bzw. wen geht es also und macht man gewisse Dinge gegenüber den Kindern zur Bedingung oder macht man sie bedingungslos? Nimmt man die Kinder und Jugendlichen auf eine interagierende Reise mit, so erfahren sie Selbstvertrauen, was man daran erkennt, wie sich deren Gestik und Mimik verändert und sie sich gegenüber der Situation öffnen. Wie sie plötzlich eine sprichwörtlich „breite Brust“ entwickeln. Dieser Weg ist definitiv besser, als sie in den Boden zu treten. Natürlich darf der Ton, mit zunehmendem Leistungsniveau und Alter auch mal ein wenig strenger, direkter und herausfordernder werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass man die Grundintention verlässt und weiter die Ebene der Selbstreflexion anstrebt, insofern man nachhaltige Ergebnisse in Punkto Verbesserung anstrebt.
Dankbarkeit und Demut!
Sven Bender richtete als Erster zum Ende des Kids Camps noch ein paar Worte an die Teilnehmer und deren Eltern. Er hat den Kindern und Jugendlichen 2 Dinge mitgeben wollen, weil er in seiner Karriere damit immer sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Dankbarkeit und Demut. Zu verstehen, dass nicht alles selbstverständlich ist und das man seine Prinzipien und Werte, seine Herkunft und Bodenständigkeit nicht verändern muss, nur weil man irgendetwas außergewöhnlich gut kann.
Glaube daran, dass Du es schaffen kannst!
Magdalena Neuner sagte, dass sie für diesen Satz immer belächelt wurde, aber im Unterschied zu vielen anderen an sich und den Erfolg nicht nur geglaubt, sondern ihn auch erreicht hat. Daran zu glauben, dass man etwas schaffen kann, ist eine fundamentale Eigenschaft, um es tatsächlich schaffen zu können. Es ist dabei nicht nur an den Eltern oder Trainern zu beurteilen, was die nächste Generation schaffen kann oder nicht. Es ist vielmehr an uns die Kids und Jugendlichen in deren Glauben zu unterstützen. Glaubt man nicht an sich selbst, so wird es wohl niemand tun. Ob es dann am Ende tatsächlich für den großen Wurf reicht, werden die Kids von ganz alleine herausfinden. Wir Erwachsenen sollten allerdings und wie gesagt nicht diejenigen sein, die den Kids erzählen, wozu sie fähig sind und wozu nicht. Ich denke im Fall Magdalena Neuner hat sich mehr als bewahrheitet, was der Glaube alles bewirken kann.
Kleine Stimme, große Wirkung!
Lars Bender sagte, dass selbst die kleinste und leiseste Stimme in einem Team, großes bewegen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, Kinder und Jugendliche dabei zu bestärken sich zu trauen, nach vorne zu treten und sich mitzuteilen. Unsere Gesellschaft tut mittlerweile alles dafür, diese Menschen in eine Ecke zu stellen, dabei sehen doch oftmals diese Menschen Dinge, die andere, lautere Menschen, die sich immer in den Vordergrund spielen, schon lange nicht mehr sehen. Es sollte den Kids also egal sein, was andere denken und sie sollten sich nicht von anderen abwerten lassen, nur damit diese sich besser fühlen. Auf dem Weg des Selbstvertrauens und innerhalb einer guten Entwicklung, sollten wir alle Stimmen berücksichtigen, anstatt vermeidlich ruhigere, schwächere Menschen von Anfang an in eine Ecke zu stellen und sie auszugrenzen. Es ist an uns solchen Kindern und Jugendlichen unter die Arme zu greifen und ihnen somit auch deren Zielen, Träumen und Wünschen zu erhalten.
Leistung anstatt Ergebnis…
Christopher Spall, der Vorsitzende der Peak Performer Stiftung sagte etwas, dass es nicht besser ausdrücken könnte. Eltern und Trainer würden gut daran tun, die Leistung zu honorieren, anstatt das Ergebnis. Natürlich geht es am langen Ende auch um das Ergebnis, allerdings geht dem die Leistung voran und wenn diese nichts ist, dann wird man auch kein gutes Ergebnis erhalten. Man sollte verstehen, dass man gute Leistung bringen kann, bei nicht idealem Ergebnis. Also sollte man mehr die Reise, den Weg genießen, als nur das finale Ergebnis. Es geht darum zu streben und sich Ziele, wie auch Folgeziele zu setzen. Es geht um den Weg, den jemand geht. Ihn oder sie dabei zu unterstützen füreinander da zu sein, zu supporten, Leistungen zu honorieren und nicht zu kritisieren, wenn das damit verbundene Ergebnis nicht sofort stimmt. Bestärkt man die Kids und Jugendlichen, so werden sie es durch Selbstbewusstsein zurückzahlen.
Wenn Du mit meinen Ansichten übereinstimmst, dich wiederfindest und der Meinung bist, dass es an der Zeit ist dich intensiver mit dir selbst oder dem Umgang mit anderen zu beschäftigen, dann nimm die von mir aufgeführten Punkte als Startlinie, um jetzt zu beginnen. Mache bitte nicht den Fehler dir sofortige Resultate zu versprechen, sondern habe Geduld. Gut Ding will Weile haben. Sei dir bewusst, dass Du dabei eine Entscheidung für dein Leben und deine Karriere triffst.
Ein letzter Gedanke, insofern dir diese Episode gefallen hat, dann teile den Link heute noch mit 3 weiteren Freunden von dir, oder mache einen Screenshot und poste ihn auf Social Media mit dem Hashtag #christianpflug. Es ist an jedem von uns und speziell in diesen chaotischen Zeiten, mehr positive Gedanken mit anderen zu teilen. Sei Du das Vorbild für mehr Bewusstsein und persönliches Wachstum in deinem Einflussbereich. Wenn Du mir einen persönlichen Gefallen tun möchtest, dann bewerte bitte meinen Podcast, vergib ein paar Sterne oder schreibe etwas dazu, dann kann auch ich etwas lesen.
Kontaktiere mich gerne jederzeit unter: info@christianpflug.com
Bis dahin, bleibe authentisch, ehrlich und mutig und performe einzigartig durch Menschlichkeit, für dein bestes Selbst!
Bis zum nächsten Mal,
dein Chris
Disclaimer: Wichtig! Ich bin weder Arzt noch Therapeut. All meine Erkenntnisse und Inhalte, die ich weitergebe, basieren auf angeeignetem Wissen und Erfahrungen. Die Erfolgsprinzipien und Gewohnheiten, die ich wiedergebe, gehören nicht mir und ich bin somit auch nicht deren Entdecker. Ich setze sie lediglich in einen für mich sinnvollen Rahmen. Die vorgestellten Inhalte haben bei mir funktioniert und können ggf. auch bei Dir funktionieren. Allerdings gibt es auf die wiedergegebenen Inhalte meinerseits, ganz egal ob gratis, Kaufkurse, Webinare, Podcasts, Webcasts, PDFs etc., keinerlei Garantie.
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