“Angst vorm Zweikampf – wie Du mehr Bewusstsein für deine Position kreierst”
Jul 31, 2022CP – HIGH PERFORMANCE COACHTM
“Angst vorm Zweikampf – wie Du mehr Bewusstsein für deine Position kreierst ”
Hi, mein Name ist Christian Pflug und ich helfe der professionellen Welt des Sports, Sportlern und all denen, die es werden wollen, Trainern, Verbänden und Vereinen, Managern und Beratern, sich durch High Performance CoachingTM weiterzuentwickeln. Dabei geht es darum vor, während und nach der Karriere, die richtigen Rückschlüsse und Entscheidungen, für kontinuierliche Verbesserung und Wachstum, in privaten wie auch sportlichen Bereichen zu treffen. Keine Karriere verläuft linear, Ups und Downs gehören dazu. Schlussendlich geht es aber darum, die Downphasen, also das nicht Weiterkommen zu eliminieren und Ziele, Träume und Wünsche zu identifizieren, um voller Leidenschaft zurückzukommen bzw. danach zu streben. Ich spreche in der männlichen Form, meine Inhalte gelten, aber natürlich allen Geschlechtern.
"Wir leben nicht mehr am Lagerfeuer!"
Heute möchte ich mit dir über die Angst vorm Zweikampf sprechen. Als ich damals noch viel mit der Sportartikelindustrie, mit Vereinen und Spielern unterwegs gewesen bin, habe ich mich immer wieder gefragt, welche Angst den einen oder anderen Spieler umtreibt und warum? Ich meine es ist immerhin nichtmehr so, als würden wir an irgendwelchen Lagerfeuern von vor 1.000den von Jahren sitzen und plötzlich kommt ein Gorilla aus dem Busch gesprungen. Damals setzen 2 Reaktionen ein, entweder A, man kämpft mit dem Gorilla, oder B man nimmt seine Füße in die Hand und ab dafür! Dieses Kampf oder Fluchtsyndrom als Stressreaktion auf eine auf eine lebensbedrohliche Situation, gibt es heute in diesem klassischen Sinne nicht mehr wirklich. Natürlich haben wir gerade viel Chaos, viel Mist und Murks auf dieser Welt, aber eigentlich und wenn man es mal ganz genau nimmt, losgelöst von den täglichen Headlines, leben wir in Deutschland, in relativer Sicherheit. Es gibt im täglichen nur wenige Dinge, die tatsächlich wenn man rausgeht irgendwie unser Leben bedrohen. Darüber müssen wir uns im Klaren sein. Das bedeutet auf der anderen Seite, Ängste die Spieler, Spielerinnen, Trainer, Manager etc. zurückhalten, eine Art schlechtes Gedankenmanagement ist. Würde man sich ein wenig intensiver mit der auftretenden Angst auseinandersetzen, um herauszufinden was einen da ganz genau ängstigt, dann würde man ebenfalls erfahren, ob das was man empfindet, real oder möglicherweise gar nicht so sind, wie sie tatsächlich sind. Die Art und Weise darüber nachzudenken und damit umzugehen, führt nicht unbedingt zu besseren Entscheidungen, sondern eher und immer wieder an diese Art Angst bindet. Das heißt ich erwirke keine bessere Position, keinen besseren Umgang. Dabei geht es doch ganz genau darum, eine Veränderung und Verbesserung der eigenen Position. Es geht darum die Angst zu identifizieren, besser zu analysieren und dementsprechend besser damit umzugehen. Aus diesem Grund und weil wir heutzutage oftmals ganz anderen Ängsten begegnen, möchte ich mit dir 3 Formen der Angst beleuchten.
"Verlustangst…"
Verlustangst ist meiner Meinung nach der Klassiker. Ich glaube, dass viele Spieler und Spielerinnen, Trainer und Manager, tatsächlich totale Verlustangst haben. Sie haben Angst vor dem Totalverlust. Verliert man das Spiel, dann verliert man alles. Man wird nie wieder den gleichen Status wie jetzt erreichen. Wenn der Trainer einen auf die Bank setzt, dann kommt man nicht mehr zurück! Die Steigerung hierzu ist die Tribüne, denn dann ist die Karriere vorbei. Der erarbeitete Status ist dahin. Verträge, Geld, Status etc., alles Dinge die in der Gedankenwelt ins Wanken geraten. All das was man sich erarbeitet hat, plötzlich nichts mehr wert.
„Am Ende ist jedoch alles immer auch ein Stück weit eine Frage der Perspektive!“
Wie ich auf die Dinge draufschaue. Selbst wenn Du auf die Bank gesetzt wirst und eine schwierige Phase in deiner Karriere hast, dann stellt sich trotzdem doch die Frage, ob immer gleich alles vorbei ist? Ist man an einem Punkt angelangt, an dem es zäh wird und nicht wirklich weiter geht, kann ein möglicher Vereinswechsel dazu führen, dass die Karriere, eher besser als schlechter wird. Vielleicht bekommt man eine neue Chance, eine neue Option, eine neue Herausforderung. Vielleicht hat man die Möglichkeit sich selbst und der Welt dort draußen nochmal zu zeigen, was man draufhat. Leider ist es oftmals so dass wir in dem Konstrukt „Totalverlust“ dazu tendieren, eine Situation, einen Umstand, mit einem negativen Ausgang zu verbinden. Oftmals sind es dann Dinge wie „bei diesem Verein geht es nicht weiter“, „der Trainer mag mich nicht“, „die Anderen werden immer bevorzugt“, „meine Karriere ist zu Ende“ oder „ich werde es nicht mehr schaffen“.
„Ich hatte auch eine Phase in meinem Leben!“
Ich war 11 Jahre in der Sportartikelindustrie unterwegs für keinen so kleinen Sportartikelhersteller, habe mich da super wohl gefühlt. Klar habe ich Fehlergemacht und manchmal auch zu sehr mit Emotion reagiert, musste gewisse Dinge zu verstehen lernen, aber in Summe einen Teil meines Lebens auf den ich mit sehr viel Stolz zurückschauen. Und manchmal holen dich dann Dinge im Leben ein, da rechnest man einfach nicht damit, denn zu sehr sehen wir alles im Leben als selbstverständlich an. Bei mir war es damals so, dass meine Frau krank wurde. Zum Glück ist heute alles wieder in Ordnung, aber wir haben in Summe auch 2 ½ Jahre gebraucht. In dieser sehr besonderen Situation stand ich damals da und musste eine schwere Entscheidung treffen – zu kündigen. Glücklicherweise bot sich mir ein direkter Anschlussjob bei der damals größten, deutschen Spielerberateragentur, aber wir haben einfach nicht zusammengepasst und das ist auch völlig ok, dass wir nicht zusammengepasst haben. Damals war allerdings alles was danach entstand eine Katastrophe. Ich arbeitslos? Das mitten in der Coronaphase? Totalverlust. Oh Gott, ich habe alles verloren und bekomme nie wieder Arbeit. An der Stelle angekommen, muss man sich allerdings die Frage stellen, hätte ich mir die Frage stellen müssen, ob ich jetzt tatsächlich nie wieder Arbeit bekomme, vs. Blick nach vorne, oben, was mir das bevorstehende Kapitel eigentlich wieder neues, lehrreiches bringen kann? Und sich dadurch inspirieren zu lassen. Zu sagen: „ok ich schaue nach vorne und ich hole mir das zurück, von dem ich glaube, dass es in irgendeiner Form mir gehört, dass ich es verdient habe.“
„Vielleicht tut der Vereinswechsel möglicherweise gut, auch wenn es erst einmal ein Neuanfang ist!“
Du sollst nicht weglaufen, aber gerade in der Situation, in der es absolut nicht weitergeht, Du auf der Bank sitzt etc., solltest Du dir die Frage stellen, was es dir möglicherweise bringen könnte bei einem anderen, möglicherweise weniger populären Verein, dort allerdings permanent auf dem Platz zu stehen? Vielleicht ist es der eigenen Leidenschaft auf dem Platz zu stehen und zu spielen, anstatt auf der Bank oder Tribüne zu sitzen. Was die anderen darüber denken, spielt an dieser Stelle erst einmal keine Rolle, denn es geht um dich. Natürlich sind ein Riesen Verein, ein Mega Vertrag und viel Geld toll, allerdings solltest Du dich stets fragen, zu welchem Preis? Denn wenn Du permanent am Hadern, unzufrieden und schlecht gelaunt bist, dann bringt das schlussendlich auch nichts. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es deine Berufung war als Fußballer:in irgendwann einmal auf der Bank zu sitzen.
"Angst vor der Herausforderung!"
Sie ist gleichermaßen präsent, und zwar die Angst vor der Herausforderung, die Angst vor dem Weg, die Angst vor der Veränderung. Das trifft es eigentlich sehr gut, Angst vor der Veränderung, denn letzten Endes ist die Veränderung oder der Veränderungsprozess bei den meisten eigentlich immer relativ gleich.
Man startet an einem Punkt x, nach kurzfristiger Euphorie, bewegt man sich emotional bzw. in der Leistung, maximal nach und identifiziert alles Böse. Möglicherweise muss man Kraftübungen machen, die Ernährung umstellen oder technisch oder taktisch korrigieren. Vielleicht braucht man ein generell besseres Wissen. All diese Veränderungen verursachen Widerstand, also Hürden, die man überwinden muss. Das kostet Energie, aber es gehört zu Leben und Karriere dazu. Gleichermaßen muss man verstehen, dass dies je nach Intensität, zu maximaler Resignation führen kann und unheimlich nervt. Möglicherweise gelangt man an den Punkt, an dem man einfach nur alles hinschmeißen möchte, aber es ist genau dieser Punkt, an dem die Größten der die Großen hervortreten und sich gegen diesen Schmerz stellen. Genau ab diesem Punkt bewegt sich die Kurve langsam nach oben und die Leistung geht über den eigentlichen Ursprungspunkt hinaus. Das zu verstehen ist wichtig und ganz ähnlich der sportlichen Leistung. Sportwissenschaftler würden von einer Superkompensationskurve sprechen und sich wellenartig nach oben bewegt, wenn man einen linearen Strich durchzieht. Zunächst fällt man unter die Ausgangsleistung, bewegt sich allerdings danach wellenartig und leistungssteigernd kontinuierlich nach oben. Man wird dadurch kontrolliert stärker und besser. Herausforderung und Widerstand führen natürlich dazu, dass man sich erstmal aus der Komfortzone herausbewegen muss. All das fühlt sich natürlich erstmal unangenehm an, aber genau das lässt einen schlussendlich wachsen. Man muss sich an der Stelle des Unkomfortablen also immer auch die Frage der Perspektive stellen. Sieht man die Dinge richtig und was geschieht, wenn man die eigene Position, also Betrachtungsweise der Dinge ändert? Ergibt sich dann möglicherweise ein völlig neues Bild? Diese differenzierte Betrachtungsweise hilft dabei die eigene Situation besser zu beurteilen. Von Zeit zu Zeit ist es wichtig immer wieder auch zu fragen, was man tun kann oder sogar muss, um eine Verbesserung zu erwirken? Muss man an seinen Skills arbeiten, oder an der Technik bzw. Taktik, muss sich anders ernähren oder zusätzliches Krafttraining als Ausgleich betreiben? Kann man sich mehr Wissen aneignen?
"Angst vorm Ergebnis!"
Leider ist oftmals genau das der Moment, an dem die Ergebnisangst einsetzt. Die Angst davor, dass alle Mühen, all die Energie, all mein Können und Wissen nichts bringen und man plötzlich merkt, dass das Gras auf der anderen Seite aber irgendwie auch nicht grüner ist. Wenn man anfängt über diese Sachen nachzudenken, bevor die Reise überhaupt begonnen hat, wenn man Angst davor hat, dass am Ende nicht das rauskommt was man anstrebt, dann ist dies das direkte Ende und es verändert sich gar nichts.
„Ein top Spieler, machte genau diesen Fehler!“
Ein Spieler mit dem ich in der Vergangenheit gearbeitet habe, dessen Name ich nicht nenne, hat genau diesen Fehler gemacht. Er beschwerte sich über die Situation zum Trainer. Er meinte, dass er mit ihm nicht klarkäme, woraufhin ich ihn fragte warum? Er war der Meinung top Leistungen zu bringen und auch in einer top Verfassung zu sein. Aber der Trainer ließ ihn einfach nicht spielen. Ich fragte ihn woran das denn läge, immerhin sei er doch top fit, gut drauf und in idealer Verfassung. Das Problem war allerdings, dass er Pässe präferierte, die der Trainer so nicht mochte. Trotzdem hielt der Spieler trotz seiner Erkenntnis an seinem Spielstil fest, da sich dieser mehr nach ihm selbst, also authentischer anfühlte. Er spielte gerne risikoreiche Querpässe durchs Mittelfeld, der Trainer wollte allerdings lieber Sicherheit und im Notfall den Befreiungsschlag auf die Tribüne. Sich in die Gunst des Trainers dadurch zurückzuspielen, indem er sich anpasste und sich der Herausforderung stellte, war also keine Option. Zu groß die Angst, dass all das Anpassen nicht zum gewünschten Resultat führe. Letztlich hat der Spieler unter dem Trainer keine Chance mehr bekommen, immerhin stellt der Trainer die Mannschaft auf.
Das Problem ist dabei, man spiel quasi permanent im 1 gegen 1 und zwar gegen sich selbst. Wenn man wahre Meisterschaft in Leben und Karriere erreichen möchte, dann muss man lernen Gedanken und Einstellung zu gewissen Dingen perspektivisch zu steuern. Nur dann wird es dir gelingen. Man muss also die „was wäre wenn“ Frage, mit einem positiven Ende verbinden. Was wäre also gewesen, wenn der Spieler die Sichtweise des Trainers von alleine verstanden, seinen Spielstil angepasst und die Herausforderung angenommen hätte, um zu schauen, was ihm die Reise hätte bringen können? Vielleicht wäre er ja auf den Platz zurückgekommen, anstatt frustriert auf der Bank zu versauern. Es geht darum, sich Dinge nicht von Beginn an kaputt zu reden. Es geht darum die Perspektive mutig zu verändern. Den Mut zu besitzen sich selbstkritisch zu begegnen und etwas zu verändern und den Kampf anzunehmen, anstatt zu flüchten. Man sollte sich fragen, was einem die Veränderungen bringen kann, anstatt sie von vornherein zu verdammen. Loszulassen erwirkt im Kopf eine gewisse Freiheit und Leichtigkeit. Wir müssen an dieser Stelle festhalten „Life is short“. Genau diesen Satz brauchte man damals, als Kobe Bryant und seine Tochter auf tragische Art und Weise tödlich mit einem Helikopter verunglückten. Manchmal wissen wir nicht was von heute auf morgen passiert. Die Frage, die wir uns stellenmüssen: „verbleibe ich in meiner Verärgerung und Negativität und sehe alles irgendwie mies und böse, oder öffne ich mich für gewisse Dinge?“ Auch die Karriere ist irgendwann einmal ganz schnell vorbei und dann steht man plötzlich da, schaut zurück und merkt, dass da noch ein Päckchen Arbeit liegt, dass man vergessen hat aufzumachen und zu schauen, was vielleicht gewinnbringendes drin ist und rauskommt, wenn man die Chancen, die quasi vor einem liegen nutzt? Eine Sache, die man nie vergessen darf, selbst wenn man gerade auf der Bank oder auch Tribüne sitzt, verletzt ist, oder generell eine harte Zeit hat, warum man das was man macht eigentlich so liebt. Sozusagen „back to basic“. Man muss sich diesen Spaß zurückholen und die damit verbundene Perspektive. Mache das Beste aus dem jeweiligen Moment, anstatt zurückzuziehen und Angst zu haben. Das Morgen veränderst Du nur im Hier und Jetzt. Tue dir selbst den Gefallen und frage dich, was du wirklich willst in Leben und Karriere? Setze dich bewusster damit auseinander. Frage dich ob Du wirklich Angst vor dem 1:1 haben solltest? Oder lohnt es sich eine andere Perspektive einzunehmen? Nimm dir ein Stück Papier und schreibe auf. Hinterfrage und gehe dann tiefer und analysiere.
Wenn Du mit meinen Ansichten übereinstimmst, dich wiederfindest und der Meinung bist, dass es an der Zeit ist dich intensiver mit dir selbst und deinen Ängsten zu beschäftigen, dann nimm die von mir aufgeführten Punkte als Startlinie, um jetzt zu beginnen. Mache bitte nicht den Fehler dir sofortige Resultate zu versprechen, sondern habe Geduld. Gut Ding will Weile haben. Sei dir bewusst, dass Du dabei eine Entscheidung für dein Leben und deine Karriere triffst.
Ein letzter Gedanke, insofern dir diese Episode gefallen hat, dann teile den Link heute noch mit 3 weiteren Freunden:innen von dir, oder mache einen Screenshot und poste ihn auf Social Media mit dem Hashtag #christianpflug. Es ist an jedem von uns und speziell in diesen chaotischen Zeiten, mehr positive Gedanken mit anderen zu teilen. Sei Du das Vorbild für mehr Bewusstsein und persönliches Wachstum in deinem Einflussbereich. Wenn Du mir einen persönlichen Gefallen tun möchtest, dann bewerte bitte meinen Blog oder Podcast, vergib ein paar Sterne oder schreibe etwas dazu, dann kann auch ich etwas lesen.
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Bis dahin, bleibe authentisch, ehrlich und mutig und performe einzigartig durch Menschlichkeit, für dein bestes Selbst!
Bis zum nächsten Mal,
dein Chris
Disclaimer: Wichtig! Ich bin weder Arzt noch Therapeut. All meine Erkenntnisse und Inhalte, die ich weitergebe, basieren auf angeeignetem Wissen und Erfahrungen. Die Erfolgsprinzipien und Gewohnheiten, die ich wiedergebe, gehören nicht mir und ich bin somit auch nicht deren Entdecker. Ich setze sie lediglich in einen für mich sinnvollen Rahmen. Die vorgestellten Inhalte haben bei mir funktioniert und können ggf. auch bei Dir funktionieren. Allerdings gibt es auf die wiedergegebenen Inhalte meinerseits, ganz egal ob gratis, Kaufkurse, Webinare, Podcasts, Webcasts, PDFs etc., keinerlei Garantie.
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